Sayônara in Nippon – 350 Kilometer lang und 27 Mitgliedsorte: Das sind keineswegs die einzigen Übereinstimmungen zwischen Deutschlands beliebtester Ferienstraße und der „Japanischen Romantischen Straße“. Landschaftliche Schönheit, überwältigende Natur, prachtvolle Pflanzenwelt, malerische Orte, faszinierende Kulturschätze, historische Highlights, Feste und Festspiele, Heilbäder und Thermalquellen von Rang kennzeichnen diese Route auf Zentral-Honshu, der größten der vier japanischen Hauptinseln, 100 bis 180 km westlich von Tokio.
Sie wurde nach einer Idee des berühmten japanischen Landschaftsmalers Kaii Higashiyama im April 1982 von den Bürgermeistern der Orte von Ueda bis Utsunomiya verlaufenden Themenstraße gegründet. Vorbild der Route war die deutsche „Romantische Straße“. Die mit ihr 1988 geschlossenen „…freundschaftlichen Beziehungen zum Wohle der Gäste beide Länder und der heimischen Bevölkerung…“ (so die Urkunde) wurden zehn Jahre später vertieft. 2008 reiste eine Delegation aus Deutschland entlang der Japanischen Romantischen Straße und feierte das 20-jährige Jubiläum der Partnerschaft beider Ferienstraßen.
Beide Themenstraßen führen durch wahrhaft romantische Regionen und Landschaften voller stimmungsvoller Atmosphäre und großem geschichtlichem Atem, von Dichtern oft besucht und vielbesungen. Zudem hat das abwechslungsreiche Land zwischen der Präfektur der Olympiastadt Nagano und dem Jyoshinetsu Kogen Nationalpark am einen und dem Nikko Nationalpark und der Präfektur Tohoku am anderen Ende seit fast 200 Jahren eine enge Beziehung zu Deutschland in der Person des Würzburger Japanforschers und Ethnologen Philipp Franz Siebold und des schwäbischen Arztes Erwin von Baelz, die im 19. Jh. mehrfach in Japan forschten. Dem „Japanarzt“ Baelz ist in Kasatsu, dessen berühmte Thermalquellen er untersuchte, eine Gedenktafel gewidmet, und Siebold, der viele Studenten im Land der aufgehenden Sonne hatte, wird bis heute als „shiborutu-san“ verehrt. Mächtige Vulkane wie Asama, Shiran oder Nikko Shiran, bis ins Hochalpine aufsteigende Gipfel mit Skiresorts, tosende Wasserfälle, malerische Täler und weite Hochebenen mit Mooren, Seen, Wäldern, Wiesen und Blumenfeldern bestimmen die Landschaft, deren unterschiedliches Klima in den Gebieten um die Vulkane dem Rhein-Main-Gebiet entspricht. Die Pflanzenwelt bezaubert mit üppiger Vielfalt: Birken, Eschen, Kiefern, Lärchen, Tannen, Zedern (ca. 13.700 im Gebiet im Imaichi), Azaleen, Bonsai, Rhododendren – und immer wieder Lotusblumen…
Alte Kultur und Tradition trifft immer wieder auf die Moderne. Zahlreich sind die Thermalbäder, fantastisch die alten Burgen und Tempelanlagen, die zum Teil weit über jene berühmte „Edo-Zeit“ von 1603 und 1868 hinausreichen, in der sich Japan geeint und zugleich fast vollständig von der Welt abgeriegelt hatte. Die 27 Meter hohe Peace of God-Statue in Utsunomiya und der berühmte Toshogu-Schrein in Nikko sind nur zwei der herausragenden Sehenswürdigkeiten entlang dieser Partnerroute.
Sayônara in Nippon!
Die Orte in den einzelnen Präfekturen
- Region Nagano: Ueda, Tobu, Komoro, Miyota, Karuizawa
- Region Gunma-Agatsuma: Tsumagoi, Naganohara, Kusatsu, Kuni, Agatsuma, Nakanojo, Azuma, Ikaho, Takyama
- Region Gunma-Tone-Numata: Numata, Niiharu, Tsukiyono, Minatami, Kawaba, Showa, Shirasawa, Tone, Katashina
- Region Tochigi: Nikko, Imaichi, Kanuma, Utsunomiya.